Die Schneepkoppe – Riesengebirge
Der bekannteste Teil der Sudeten, das Riesengebirge (Karkonosze), erstreckt sich zwischen den Regionen Schlesien und Böhmen. Es gehört zu den kleinsten Mittelgebirgen in Europa.
Der lediglich 36 km lange Gebirgszug erhebt sich auf einer Gesamtfläche von 631 km². Obwohl das Riesengebirge nur zu etwa einem Drittel auf polnischem Staatsgebiet liegt, gehört seine imposanteste Erhebung – die Schneekoppe – zu Polen.
Der Berggipfel gilt – Geschichtsbüchern zufolge – bereits seit dem 15. Jahrhundert als Anziehungspunkt. Ein venezianischer Edelmann soll im Jahr 1456 als einer der Ersten den Berg bestiegen haben.
Ihm folgten unter anderem ein schlesischer Graf, ein preußischer König, ein US-amerikanischer Präsident und – 1790 – Johann Wolfgang von Goethe.
Die Schneekoppe – natürliche Ländergrenze zwischen Polen und Tschechien
Das Bergmassiv ist mit 1.603,2 Höhenmetern die höchste Erhebung des Riesengebirges. Die Schneekoppe (Sniezka) zählt zwar als bedeutendster Berg Tschechiens, doch der Berggipfel liegt nach jüngsten, exakten Messungen auf polnischem Gebiet.
Ungeachtet dieser kleinen Verschiebung ziehen die Höhenlagen und die umliegenden Ferienorte jährlich Tausende Besucher an. Im Winter begeistern Skipisten, Skilifte und Langlaufloipen sportlich Aktive.
Im Sommer locken schöne Wanderwege und Bauden die Urlauber mit Naturgenuss und Erholung. Das Klima wird als rau und wechselhaft beschrieben.
Obwohl die Berghöhe der eines Mittelgebirges entspricht, gelten Witterungsverhältnisse und Vegetation als hochgebirgstypisch. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt auf der Schneekoppe 0,4 Grad Celsius.
Der Gebirgszug im Winter: Ski und Rodel gut
In den Skigebieten dies- und jenseits der Schneekoppe gelten viele Wochen im Winter als schneesicher. Die polnische Ortschaft Karpacz liegt unterhalb des Bergmassivs.
Der beliebte Urlaubsort ist seit vielen Jahren für sein Wintersportgebiet Kleine Koppe / Sniezka (1.350 m) bekannt. Auf 6 km Pistenlänge können Skifahrer Schwung aufnehmen.
Zahlreiche Abfahrten im oberen Teil des Skigebiets lassen sich entsprechend flott befahren. Skianfänger und Familien mit Kindern finden im unteren Teil ideale Bedingungen.
Als nostalgische Attraktion und Zeitzeuge gilt die über 60 Jahre alte Doppelsesselbahn. Von Karpacz aus starten ebenfalls anspruchsvolle Bergtouren in Richtung verschneiter Gipfel.
Ein fantastischer Ausblick ist Belohnung für körperliche Anstrengung. Winterurlaub in der Region wird von Urlaubern als eine günstige Alternative zu vergleichbaren Skigebieten in den Alpen beschrieben.
Die Schneekoppe im Sommer: Wanderwege und Bauden laden ein
Die dicht bewaldeten Berghänge haben sich von der Schadstoffbelastung früherer Kohlekraftwerke erholt und bieten Naturfreunden heute idyllische Plätze.
Zu seinem Schutz wurde der Nationalpark „Riesengebirge“ von der Unesco zum Weltnaturreservat erklärt. Wanderer finden auf den Kammwegen rund um die Schneekoppe Urlaub nach Maß. Wunderschöne, weite Aussichten laden zum Verweilen ein. Bauden an den Wegen sorgen für regionstypische Verpflegung während der Verschnaufpausen.
Zu den beliebtesten gehören die Hampelbaude, die Teichbaude und das Schlesierhaus, in unmittelbarer Nähe zur Schneekoppe. In der einstigen Schutzhütte befinden sich heute ein Restaurant, eine Herberge und die polnische Grenzwacht.
Von der Schneekoppe aus können Urlauber den Rundblick über die Berge bis zum Horizont genießen.