Wissenswertes über das Schloss Fürstenstein
Das Schloss Fürstenstein (schlesisch Schlessla Ferschtensteen, auch Burg Fürstenstein, polnisch Zamek Książ) gehört zu den bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten in Polen. Immerhin ist es das größte Schloss in Schlesien und das drittgrößte Bauwerk dieser Art im gesamten Land.
Es weist mehr als 400 Zimmer auf und wird jedes Jahr von über 200.000 Touristen besichtigt. Welch spannende Geschichte das Schloss aufweist und was Besucher auf dem Schloss erwartet, lässt sich im folgenden Text bequem nachlesen.
Lage des Schlosses
Das Schloss befindet sich im Waldenburger Bergland. Eine Region, die das Falkengebirge und Eulengebirge in sich vereint und die wiederum zum Gebirgszug der Sudeten gehört.
Das eindrucksvolle Bauwerk ist direkt an der niederschlesischen Stadt Walbrzych gelegen, die knapp 120.000 Einwohner zählt.
Mit dem Auto kann die Stadt beispielsweise aus Dresden kommend in rund drei Stunden erreicht werden. Für Übernachtungen steht auch ein Hotel in unmittelbarer Nähe zum Schloss zur Verfügung.
Geschichte des Schlosses Fürstenstein
Das Schloss blickt auf eine so lange wie wechselhafte Geschichte zurück. Erste Baumaßnahmen erfolgten im 14. Jahrhundert. Der Bauherr war der Herzog Bolko I. von Schweidnitz, der dem Geschlecht der Herrscherfamilie Piasten entstammte.
Das Gebäude stellte damals aber noch eine Burg dar und diente zur Verteidigung des Umlands. Vom Ende des 14. Jahrhunderts bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts kam das Schloss nach der Herrschaft der Piasten in die Obhut der tschechischen Königsfamilie.
Daran anschließend fiel es in das Eigentum des ungarischen Königs Matthias Corvinus. In dieser Zeit wurden erste markante bauliche Veränderungen durchgeführt, in deren Ergebnis das Bauwerk einen stärkeren Schlosscharakter erhielt.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wechselten abermals die Besitzer, da das Schloss jetzt dem König von Böhmen und Ungarn gehörte. Im 18. Jahrhundert erfolgte ein weiterer bedeutsamer Umbau, der von der nun dort ansässigen adeligen Familie Hochberg beauftragt wurde.
Die baulichen Veränderungen sahen unter anderem die Errichtung eines barocken Flügels vor. Zu Beginn bis Mitte des 20. Jahrhunderts erhielt das Gebäude eine erneute Umgestaltung. In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise Flügel in einem Neorenaissancestil und ein knapp 50 Meter hoher Turm gebaut.
Im Jahr 1941 fiel das Schloss in den Besitz der Nazis. Die Nationalsozialisten legten unter anderem unterirdische Stollen an. Für die Ausführung der Arbeiten wurde eine große Anzahl an KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern eingesetzt.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs diente Fürstenstein wiederum als Sitz von verschiedenen örtlichen Verwaltungen und speziell in den letzten beiden Jahrzehnten erfolgten aufwendige Restaurierungen.
Verschiedene Touren durch das Schloss unternehmen
Bei einem Besuch können verschiedene Touren durch das weitläufige Bauwerk unternommen werden.
Die Führungen widmen sich unter anderem der Zeit im Mittelalter oder vermitteln Informationen zur Phase, als das Schloss im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten konfisziert wurde.
Natürlich kann man die vielen Säle und Zimmer des Schlosses ebenso eigenständig erkunden, wobei sich angebrachte Beschreibungen der Räume in unterschiedlichen Sprachen wie Englisch oder Deutsch entdecken lassen.
Bisweilen werden ebenfalls nächtliche Führungen offeriert, an denen aber nur Erwachsene teilnehmen können.
Interessante Ausstellung besuchen
Im Jahr 2015 wurde eine Dauerausstellung auf dem Schloss Fürstenstein eröffnet. Die Besucher dürfen sich bei einem Besuch auf zahlreiche Gemälde freuen, die zu früheren Zeiten in den Sälen hingen.
Zu sehen sind unter anderem Porträts von Mitgliedern der Adelsfamilie Hochberg, die über rund 400 Jahre in dem Schloss beheimatet war. Die Ausstellung befindet sich im Mitteltrakt sowie im barocken Trakt des Gebäudes.
Palmenhaus mit großer Vielfalt an Pflanzen
Neben dem Schloss beherbergt das Areal diverse Schlossterrassen, die zum entspannten Spazieren einladen.
Darüber hinaus befindet sich auf dem Gelände ein sehenswertes Palmenhaus, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Es beherbergt eine große Anzahl an Pflanzenarten, die aus unterschiedlichen Regionen auf der Welt stammen.
So lassen sich zum Beispiel Kiefern aus Australien oder Kakteen aus Mittelamerika bestaunen. Lohnenswert ist ferner ein Abstecher in die facettenreiche Bonsaiausstellung des Palmenhauses.